Meine freie Übersetzung zu Scott Elliots Seite über gefälschte Transistoren.

Die Übersetzung erfolgte nach Rücksprache mit dem Autor, hier finden Sie die Originalseite.



 
 Elliott Sound Products Nachgemachte Halbleiter

Letzte Überarbeitung 25. Mai 2003


Main Index Hauptindex

Dieser Abschnitt wurde von den Leitartikeln hierher verschoben, weil er für sich genommen ein wichtiges Kapitel ist. Die Liste darf keinesfalls als vollständig angesehen werden, da ich sicher bin, daß man weitere große Mengen nachgemachter Halbleiter erhalten kann, die entweder noch nicht entdeckt wurden, oder deren Käufern es peinlich ist, den Betrügern auf den Leim gegangen zu sein und die nicht bereit sind zuzugeben, daß sie geschädigt wurden.
 
Ich möchte denen danken, die Informationen, Fotos oder Links zu anderen Seiten über gefälschte Bauteile geschickt haben. Euere andauernde Wachsamkeit wird den Kampf gegen diese Art von Praktiken unterstützen.  Es ist ein Kampf, den wir nicht gewinnen können, aber wenn man wenigstens weiß worauf man achten muß und wo die Probleme gefunden wurden, gibt es wenigstens etwas Hoffnung, daß wir es den beteiligten Verbrechern erschweren können.

Nachgemachte Bauteile die bisher gefunden wurden

... und falls Sie denken, dies sei eine Verschwörung gegen Freizeit-Elekroniker, lesen Sie den Artikel von EDTN - die Kosten belaufen sich auf Millionen, und das nur in den USA!
Neueste Nachrichten

25. Mai 2003: Aus Singapore, Michael Chua stellte die folgenden Informationen zur Verfügung ...
Der Sanken-Transistor rechts ist in jedem Foto das Originalteil, mit der Fälschung links daneben.

Erkennbare Eigenschaften des Originals (vorne) ...

    1) Der Aufdruck ist fetter und kleiner.
    2) Der Produktionscode ist in der Mitte unter der Teilenummer.

Weniger auffällig (vorne) ...

    3) Gesamtgröße - das Original ist ein wenig größer, ungefähr 0.5mm an allen Seiten.
    4) Bei den Originalen sind die Kanten nicht so scharf (leicht abgerundet).

Erkennbare Eigenschaften (hinten) ...

    1) Beim Original sieht die metallische Rückseite leicht kristallisiert aus.
    2) Die Rückseiten der Fälschungen sind hell, fast spiegelglatt.

Gemeinsame Eigenschaften: Beide wiegen ungefähr 10 Gramm.

... Und nach dem Aufbrechen ist der Unterschied sehr klar zu erkennen.
    1) Wenn man das Original aufbricht, ist der Chip auf einem Kühlblech vom Typ TO3P angebracht, das rückseitig auf einem größeren Kühlkörper mit größerer Kontaktfläche befestigt ist.
    2) Der Originalchip ist viel größer.
Es ist schwer, genaue Aussagen dazu zu machen, aber der Chip der Fälschung hat so etwa um die  3mm2, was eine Gemeinsamkeit der meisten untersuchten Fälschungen zu sein scheint. Das ist ein ganzes Stück kleiner als das Original, und es ist offensichtlich, daß es weniger Hitze an die Kühlkörper-Oberfläche abgeben kann.

Ich kann nur annehmen, daß die metallene Rückplatte in der Fälschung ein wenig dicker ist als im Original, so daß sich das Gewicht der beiden Bauteile ungefähr gleicht. Dies muß dennoch nicht unbedingt die Wärmeabfuhr verbessern, und es wäre schon ein Glück, wenn diese gefälschten Bauteile 100W Verlustleistung aushalten würden (ausgehend von den Tests, die ich mit anderen Fälschungen mit vergleichbarer Chipgröße gemacht habe).

Als ich fragte, ob es in Ordnung sei, wenn ich mir die Informationen von seiner Seite "leihe", schickte mir Mike die folgende e-mail ...

Siehe die Originalseite bei AmpsLab, und mein Dank an Michael, daß er mir erlaubt, seine Fotos und Informationen zu benutzen. Wenn diese in Singapur verfügbar sind, kann man sicher sein, daß sie sich sehr schnell eit verbreiten, da Singapur ein Haupt-Vertriebszentrum für asiatische Halbleiter ist.


23 Jan 2003: In den USA tauchten angebliche NTE Bauteile auf (NTE36/37), die sofort ausfielen, und - um noch Salz in die Wunden zu streuen - gleich den Brückengleichrichter und den Netztrafo mitnahmen. Ein Auszug des Berichts von dem Leser, der diese neuesten "Schmuckstücke" fand ...
Ich bin gerade fertig mit dem lesen Ihres Artikels über die gefälschten Halbleiter und alles passte genau zu meinem Fall. Vor kurzer Zeit habe ich einen alten Verstärker von mir repariert und kaufte 2 ziemlich teuere Päärchen gepaarter Bipolarer Transistoren von <Name wird zurückgehalten> hier in den Staaten. NTE36 and NTE37 sind dassselbe wie C2581 und A1106. Nun um zu beginnen, diese NTE Halbleiter sahen merkwürdig aus - Einer der Transistoren eines ausgemessenen Päärchens war in einem grünen Gehäuse, aber der Rest war in schwarz ... unter der NTE36 und NTE37 Typen-Aufschrift konnte ich den Schatten einer Typenbezeichnung sehen, die entfernt worden war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen Hinweis auf dieses Nachmachen und baute sie in den Verstärker ein - sie brannten sofort ab, aber dieses Mal setzten sie auch noch den Trafo außer Gefecht und nahmen die Gleichrichter gleich mit. Ich dachte zu dieser Zeit, daß ich meinen Draht zu Gerätereparaturen gerade verloren hätte, aber nun sehe ich, was das wirkliche Problem ist, da ich vor ein paar Minuten eines der Gehäuse aufgeknackt habe und es sah wirklich nicht aus wie ein originaler Transistor-Chip. Morgen werde ich mich an den Händler wenden, da ich ihm 40 US$ für 4 Transistoren gezahlt habe und das ganze mit einem Schaden von 150 US$ geendet hat.
Gefälschte Transistoren kosten bei weitem mehr als ihren Geldwert - Verlust an Vertrauen, Zeit, "Kolateralschäden", usw. sind viel schlimmer. Dies ist eine von vielen typischen Geschichten, die ich ein- bis zweimal pro Woche höre, und der einzige Unterschied in diesem Fall ist, daß ein neues Ziel der Fälscher gefunden wurde. Obwohl der Name des Zulieferers weiter oben zurückgehalten wurde, werde ich ihn nennen, wenn Sie mir eine e-mail schicken und fragen. Ich zweifele, daß der Zulieferer absichtlich gefälschte Bauteile geliefert hat, aber die Tatsache bleibt bestehen, daß er gefälschte Lagerware hat und daß Leute davon betroffen wurden.

Zu jeder e-mail, die ich zu diesem Thema bekomme, wird es hunderte anderer Leute geben, die nichts von dieser Seite wissen, und die denken, daß der Fehler ihrer gewesen sein muß - dies ist in der Tat eine traurige Situation!


Ein Leser aus Schweden hat mir eineige Bilder von gefälschten Toshiba Bauteilen geschickt, gekauft bei einem ortsansässigen Händler - dies zeigt wie schlecht diese Nachgemachten sein können ...
 

2SA1302

2SC3281

Nett und Flach? Nicht wirklich!

Beachten Sie vor allem das ganz rechte Bild - die Transistor Grundplatte (die Oberfläche des Kühlkörpers, nicht die innere Verbindung ;-) ist so konvex daß sie nicht einmal annähernd flach aufliegen kann. In diesem Fall ist die konvexe Krümmung ungefähr 0.5 mm, was so komplett unakzeptabel ist, daß mir die Worte fehlen!

Ich habe andere Berichte gehört von konkaven Grundplatten, so wird das Bauteil niemals richtigen Kontakt mit dem Kühlkörper haben, aber man kann es nicht sehen. Auch das ist unakzeptabel (und zwar extrem). Der Aufdruck auf dem 2SA1302 sieht aus wie mit einem Filzschreiber gemacht (Nun, vielleicht ein bischen besser) - nicht unbediengt das, was man von einem namhaften Hersteller erwartet, oder? Diese Bauteile haben den Azeton-Test bestanden, so sind die Beschriftungen wohl recht haltbar (das ist allerdings nicht bei allen so - der Aufdruck kann von einigen Fälschungen sehr leicht entfernt werden).

Dieser Stand der Dinge ist erschreckend. Auch hatte ich vor kurzem eine e-mail eines Lesers aus Großbritannien. Er baute den P68 Subwoofer Verstärker und betrieb ihn nur an 8 Ohm und er fiel aus. Nach einem kurzen Austausch von e-mails kam heraus, daß er einige "Toshiba" Bauteile eines örtlichen Zulieferers für weniger als den normalen Preis gekauft hatte - mehr brauche ich nicht hinzuzufügen! Sein erster Satz kam von einem namhaften Händler (der aber nicht der Großhändler war), somit kann man auf diesem Gebiet niemandem trauen.


Aus Neuseeland
Ein Leser schickte mir je ein Muster 2SA1302 und 2SC3281 um sie für ihn zu testen, nachdem es seinen P68 Subwoofer Verstärker bei einem vorsichtigen Test zerrissen hatte. Der 2SA1302 starb ein gutes Stück bevor ich mein Testziel von 5A bei 30V erreichen konnte (die Grenze der SOA-Kurve für solche Bauteile unter Dauerstrombelastung bei dieser Spannung). Die Tests wurden mit fest an einen Kühlkörper geklammerten Transitoren durchgeführt, und wurden auf kurze Dauer beschränkt, um eine Überhitzung des Chips zu vermeiden - aber er fiel trotzdem aus!


  Das kann doch nur ein Witz sein!

Der Chip ist 2,5mm im Quadrat! Das ist winzig, und ich bin wirklich überrascht, daß der Transistor auch nur 2A bei 30V verkraftet hat, bevor er durchbrannte. Dies ist weit unterhalb der Spezifikation, und offensichtlich der Grund dafür, daß der Verstärker ausfiel. Man kann von einem 60W-Tansistor (höchstens) nicht erwarten, annähernd 120W Ausgangsleistung zur Verfügung zu stellen (die ungefähre Leistung, die jedem Paar Bauteile abverlangt wird). Natürlich, die Bauteile die ich zugeschickt bekommen habe waren eindeutig als Toshiba gekennzeichnet, und sind genauso eindeutig Fälschungen.

Zugegeben, der 2SC3281 schaffte es, meinen SOA (Safe Operating Area) Test zu überleben, aber unter der Vorgabe, daß die Beschriftung fast identisch mit dem anderen Bauteil war, würde ich sehr ungerne darauf verlassen - er mag ja wirklich ein Original sein, oder aber einfach eine "bessere Art" von Fälschung. Es gab auch  feine Unterschiede in den Gehäusekonstruktionen des jeweiligen Bauteiles, wobei der 2SA1302 in fast allen Belangen beinahe identisch mit meinen chinesischen Bauteilen ist (nicht mit Toshiba Markenzeichen, aber ebenfalls unfähig die Nennlast im SOA test zu handhaben). Der 2SC3281 war unterschiedlich zu allen anderen Mustern die ich habe.

Falls sich irgendjemand wundert, ich weiß daß es nicht mein P68 Verstärkerentwurf ist, weil ich sonst nämlich schon längst eine große Menge Beschwerden hätte, wäre die Konstruktion fehlerhaft - so bleiben nur die Transistoren  als hochverdächtig übrig. Mein originaler Verstärker arbeitet ebenfalls gut, und er wurde oft "getreten" ohne auszufallen.
Bitte passen Sie sehr gut auf, wenn Sie Halbleiter kaufen - besonders "Premium" Bauteile. Da diese die höchste Kennzeichnung besitzen (und daher recht teuer sind), sind diese am wahrscheinlichsten von Fälschungen betroffen.


Die Hauptgeschichte (bisher) ...

So, Du brichst also auf zum heimischen Elektronikladen um ein paar Transistoren zu kaufen (oder auch haupsächlich andere Teile!). Nachden Du beschlossen hast, daß MJ15003/4-Transistoren für Deine Anforderungen das richtige wären (das sind robuste und leistungsstarke Bauteile), schiebst Du eine nicht unbeträchtliche Summe Geld über den Ladentisch und wendest Dich nach Hause, um Dein Meisterstück zu bauen. Unerwarteterweise versagen die teueren Ausgangstransistoren, obwohl Du weißt, daß ihre Grenzdaten von Deinem Bauprojekt bei weitem nicht überschritten werden. Das passiert einmal, zweimal oder vielleicht öfter. Du bist entmutigt und schiebst das Projekt beiseite - nachdem Du beriets eine ganze Menge für die ganzen benötigten Teile ausgegeben hast.

Oder noch schlimmer, während des Tests sind (oder scheinen) die Transitoren in Ordnung, nur um dann später kaputt zu gehen und Deine teueren Lautsprecher gleich mitzunehmen. Nun ist es wirklich ernst.

Nun, ist das Problem eine schlechte Schaltungsauslegung? Höchstwahrscheinlich nicht. Es wurde mir zugetragen, daß nachgemachte Transistoren (wieder!) im Umlauf sind. Sie müssen sich nicht bemühen, das nochmal zu lesen - sie haben es richtig verstanden. Nachgemachte Leistungstransistoren!!

Das erste Beispiel (von dem ich weiß) davon war im Jahre 1980, als MJ15003/4 Transistoren unter dem Firmennamen "TIC" verkauft wurden. Diese, und viele ähnliche Fälschungen waren in Wirklichkeit 2N3055 und MJ2955 Transistoren im Aluminiumgehäuse, und sie (die Fälscher) hatten den Originalaufdruck entfernt und die Gehäuse mit den falschen Typennummern bedruckt. Warum? Weil 2N3055 und MJ2955 Transistoren billig sind, und originale MJ15003 und MJ15004 Transistoren nicht.

Mein Informant teilt mir mit, daß erst vor kurzem jemand in Neuseeland ein paar "MJ15003/4" Transistoren in einem Verstärkerbausatz gekauft hatte - und sie fielen aus. Ein Leser (auch aus Neuseeland) wurde mit gefälschten 2SA1302 & 2SC3281 Transistoren betrogen, die seinen P68 Bassverstärker ausfallen ließen (wie oben beschrieben). In der Zwischenzeit ...

Ich bat einen der lokalen Zulieferer (der unabsichtlich gefälschte Transistoren verkauft hatte) die Echtheit seiner Lagerware zu überprüfen. Ich werde den Namen (des/)der Zulieferer nicht nennen, da es sehr wahrscheinlich ist, daß sie unschuldig sind, und genauso wie alle anderen über den Tisch gezogen wurden. Es ist unnötig zu erwähnen, daß ich diese Überprüfung bei keinem Händler außerhalb Australiens machen kann, da ich weder einfachen Zugang zu den Bauteilen habe, die sie verkaufen, noch zu jemanden, der möglicherweise irgendetwas weiß.

Dieser Australische Zulieferer hat (bis jetzt) einen "Verkaufstop" für diese Transistoren im  Computer, immerhin hat man also die Sache zur Kenntniss genommen. Achten Sie insbesondere auf den Produktionscode MEX190, mit dem Datumscode 9H34. Einige der gefälschten Transistoren haben sogar die falsche Polarität (ein NPN MJ15004 - ich glaube das nicht!).

Doppelköpfige Blüten!
Mir wurde zugetragen, daß die Fälschungen - oder wenigstens einige davon - zwei Siliziumchips beinhalten, parallelgeschaltet in einem verwegenen (aber sinnlosen) Versuch die Spezifikationen einzuhalten. Diese sind beide recht klein für die angegebene Leisung und direkt mit dem Stahlgehäuse verbunden. Die Verwendung zweier Chips ist an sich schon aüßerst ungewöhnlich, aber sie sind noch nicht einmal - wie sonst gebräuchlich - mit einer "Kupfermünze" (zur Hitzeverteilung) verbunden, so daß die Wärmeableitung sehr viel schlechter sein wird als sie sollte, und die Wärmeausdehnungskoeffizienten setzen das Silizium möglicherweise einem viel größerem Risiko des Zerbrechens aus - nicht weil der Benutzer irgendetwas tut, sondern durch die normalen Erwärmungs- und Abkühlungszyclen. (Siehe unten).

Mir gelang es, den Verkäufer eines Fabrikladens zu überzeugen, mir einen der "MJ15003" Transistoren trotz der "Verkaufsstop"-Warnung des Computers zu verkaufen. Das klappte, da ich bereits erklärt hatte, warum ich einen wollte. Am entmutigendsten war, daß der Verkäufer sich bei jemand anderem im Laden die "Auskunft" holte, der, den ich hätte (MEX190), sei original. Nun, Entschuldigung. Da waren noch andere in der Schublade, die aussahen, als wären sie echte Motorola-Transistoren, aber diese nicht.

Ich nahm ihn mit nachhause, und machte sofort ein paar Messungen bevor ich den Deckel herunterschnitt. Die Verstärkung war mit 25 bei 0,5A (einigermaßen) passabel und die Sperrspannung war über der Vorgabe von 140V. Dann entfernte ich den Deckel und raten Sie was ich fand? Wenn Sie sagen würden "Zwei Chips?" lägen Sie ziemlich richtig. Sie sind genau, wie sie mir beschrieben wurden - zwei kleine Chips, direkt mit dem Stahlgehäuse verbunden und mit etwas parallel verdrahtet, von dem ich dachte es wären recht dünne Bondingdrähte. Die ganze Konstruktion war mit einer dünnen Schicht Silikon überzogen.

Ich habe Motorola in einer E-Mail um mehr gebeten, und um herauszufinden ob sie diese Konstruktionsmethode je benutzt haben. Es gab nie eine Reaktion, aber ich denke, ich kenne bereits die Antwort.

Wenn man die Raffinesse dieses Betruges betrachtet, scheint es mehr als wahrscheinlich, daß diese Transistoren in einer richtigen Fabrik hergestellt werden, wahrscheinlicher, als daß sie nur neu bedruckter Ausschuß oder Rücklaufer wären.  Die Gesamtkonstruktion (zumindest meines Beispielexemplars) war recht ordentlich, und wurde offensichtlich mit geeignetem Werkzeug durchgeführt - wenn ich soviel Aufwand schon in Kauf nehme, wäre es mir vor allem die Mühe wert, einen richtigen Chip zu verwenden! Das wirft die Frage auf, woher sie kommen, und ich für meinen Teil wäre sehr interessiert das herauszufinden. Nach den letzten verfügbaren Informationen kommen China oder Indien in Frage.

Eine Möglichkeit sicherzugehen, daß man die echte Ware hat, ist NUR von annerkannten und authorisierten Motorola- oder Toshiba- (oder von wem auch immer) Händlern zu kaufen. Das ist für Heimkonstrukteure möglicherweise sehr ärgerlich, da diese Händler normalerweise eine Mindestbestellmenge haben (hierzulande sind das 100AU$, in anderen Ländern mag sie anders sein). In der augenblicklichen Situation ist nicht klar, wie weit diese Plage verbreitet ist, aber da ich (über die letzten paar Jahre) Informationen über ähnliche Machenschaften aus Großbritannien, den USA, Kanada, Neuseeland, Schweden und Indien habe, können wir mit Recht annehmen, daß niemand davor sicher ist. Wenn irgendjemand weitere Inforationen hinzuzufügen hat, soll er mir bitte eine E-Mail schreiben.

Ein paar Informationen, die ich von einem hiesigen Zulieferer als Antwort auf meine E-Mail erhielt (wörtlich zitiert) ...

Sehr geehrter Herr Elliott,
Danke für Ihre E-Mail zum oben angeführten Thema. Wir sind bereits vor ein paar Wochen auf das Problem aufmerksam gemacht worden, als sich zum ersten Mal einige der MJ15004 als falsch polarisiert erwiesen - das heißt NPN anstelle von PNP. Wir schöpften Verdacht und schnitten die Bauteile auf, wobei wir feststellten, daß die innere Konstruktion Ihrer Beschreibung entsprach. Nicht nur das, die Chips waren kleiner als die der originalen Motorola Typen und die innere Verarbeitung war mieserabel - nicht die gewohnte hohe Qualität, die man von einem Motorola Bauteil erwartet. Die Fälschungen waren - glücklicherweise - nicht zu professionell und durch genaue Untersuchungen und Vergleiche mit einem original Motorola Bauteil war es möglich, sie davon auseinanderzuhalten.

Soviel wir vom Motorola Fertigungsprozess wissen, wäre solch eine minderwertige Qualität nie ausgeliefert worden und sie sind definitiv nicht von Motorola. Um uns weiter zu versichern, kontaktierten wir Motorola - oder besser ON Semiconductors - in den USA und informierten sie über die Fälschungen. Dabei gaben wir Ihnen zusätzlich jegliche Informationen, die wir über die Bezugsquellen unserer Ware zu Hand hatten, sie kam von einem ortsansässigen australischen Importeur, der sie aus einer bisher als vertrauenswürdig geltenden Quelle in Hongkong bezogen hatte. Wir haben wenig Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit unserers Zulieferers, da wir mit ihm jahrelang Handel getrieben haben, ohne das es je Probleme gab. Nach der Antwort von ON Semiconductor zu urteilen, schien es offensichtlich, daß sie bereits von der Existenz eines
aus Indien und China heraus operierenden Fälscherrings wußten. Wir unterließen alle weiteren Untersuchungen, die ON Semiconductors möglicherweise dazu auf internationaler Ebene durchführen will.
Es gab noch etwas mehr Informationen über Geschäftstaktik bezüglich der Läden, die ich nicht veröffentlichen werde, da zumindest Ortsansässige den Zulieferer so erkennen würden. Ich war jedenfalls von der Erklärung beeindruckt und von den Anstrengungen, die gemacht wurden um dieses Problem zu lösen, und Ich kann nur  hoffen, daß andere Zulieferer ähnlich reagieren.

Neu: Oktober 2000  Dick Smith Electronics gibt eine "Motorola" Rückrufnotiz heraus
Der australische Elektronik-Einzel(und Groß-)händler Dick Smith Electronics hat eine Rückrufnotiz wegen der gefälschten Motorola Transistoren herausgegeben und gibt eine genaue Beschreibung, wie man den originalen Artikel von den Fälschungen unterscheiden kann. Dies ist ein guter Zug und gibt dem armen Käufer ein wenig Hoffnung, hat doch bisher niemand sonst zugegeben, daß dieser Betrug überhaupt existiert, trotzdem verkauft mindestens eine in Sydney ansässige Firma immer noch fleißig nachgemachte Bauteile. Dies ist eine beschämende Situation - und eine, die ich so bald wie möglich verbessert sehen möchte. Ich werde jedenfalls nicht stillhalten, da ich erwarte, daß es eine lange Zeit dauern wird, bevor die anderen ihren Fehler eingestehen werden (wenn überhaupt - angenommen es war überhaupt ein Fehler!).

An all die anderen Weiterverkäufer weltweit ...
Machen Sie reinen Tisch, geben Sie Ihre Fehler zu, oder weisen Sie Ihren Kunden nach, daß Sie nie nachgemachte Bauteile am Lager hatten. Bitte! Dies ist keine große Sache, um die ich bitte und es wird Sie weit vorwärts bringen auf dem Weg zu beweisen, daß Sie Ihre Kunden und ihre Arbeit schätzen. Wenn nicht, werden Sie als die Bösen betrachtet und das geschieht Ihnen auch recht, wenn Sie fortfahren Ihre Kunden zu betrügen!

Fake Motorola / OnSemi Devices

Dies sind die äußeren (sichtbaren) Unterschiede zwischen den echten und den falschen Bauteilen. Es gibt fast sicher weitere Variationen (die Fälscher  werden sich ab nun vor dieser Variante hüten), also braucht man extreme Aufmerksamkeit.

In vielen Fällen können die Deckel der Fälschungen sehr leicht entfernt werden - dies sollte eine fast unmögliche Aufgabe bei Originalbauteilen von Motorola und ON Semiconductor sein.


Wo (oder was) als nächstes?

Ich erhielt eine E-Mail eines Lesers aus Indien, der ein paar hochwertige Operationsverstärker gekauft hatte (zu einem hochwertigen Preis versteht sich). Nachdem man für OP-07 Operationsverstärker bezahlt hat, wäre man gelinde gesagt etwas enttäuscht wenn man entdeckt, daß sie in Wirklichkeit 741er sind. Ich weiß nicht, ob das irgendwo anders auch noch passiert ist, aber es ist fair zu warnen, daß Sie der nächste Sein könnten.


Und die Geschichte geht weiter ...

Nun haben wir 2N2773 Leistungstransistoren mit Toshiba Aufdruck. Das ist schon für sich genommen interessant, da eine Suche auf der Toshiba-Seite aufdeckt, daß sie nicht mal den Anschein machen solche Transitoren zu produzieren! Es wäre ungewöhnlich für einen japanischen Hersteller überhaupt ein "2N" Bauteil zu machen, doch dazu kommt, daß dies inzwischen ein sehr altes Bauteil ist, und anscheinend von so ziemlich allen anderen Herstellern eingestellt wurde.

Und wieder haben diese alle "Erkennungszeichen" von Nachgemachten - und selbstverständlich wurde damit jemand hereingelegt und sein Verstärker fiel nach Einbau dieser Transistoren aus. Wenn Ihnen irgendwelche dieser Bauteile zufällig unter die Finger kommten, seien Sie vorsichtig - sehr vorsichtig!

Von einem Leser ...

"Fügen Sie Ihrer Liste von nachgemachten Transistoren 2SA1302 und 2SC3281 (Toshiba) hinzu. Ich fand sie (die nachgemachte, um die es geht) hier, im netten Malaysien! Die Tinte der Bedruckung unterscheidet sich völlig von den Originalen, sie ist WEISS."
Toshiba Transistoren im Plastikgehäuse werden üblicherweise weiß bedruckt, insofern könnte dies ein wenig irreführend sein. Wie auch immer, ich weiß sicher, daß chinesische 2SA und 2SC (ohne Markenbezeichnung) Transistoren erhältlich sind, aber diese versuchen nicht vorzugeben, von Toshiba zu sein. Vielleicht hat jemand die chinesischen gekauft und sie zur "Toshiba Markenware" gemacht - ein gewinnversprechendes  Unterfangen für ein kriminelles Element, da die chinesischen Transistoren recht billig sind.

Da diese Cunesischen Transistoren keine Markenbezeichnung tragen, kann man sie nicht als Fälschungen bezeichnen. Aber jeder kann sich vorstellen, welche Qualität hier zu erwarten ist, also sollte man sich vorsehen. Es ist möglich, daß diese Transistoren in Ordnung sind, doch genauso gut könnten sie völlig wertlos sein.


Ein weiteres Update (6. Januar 2002)

Ich habe die chinesischen Versionen geprüft und sowohl einen Belastungstest und eine optische Überprüfung gemacht. Der Transistor, den ich geprüft habe, ging weit unter der normalen Spitzenleistung kaputt, und ein Blick in die Innereien brachte ein Siliziumplättchen von etwa 3mm im Quadrat zum Vorschein - zu klein für die  angegebenen Leistungsdaten.

Als positiver Gesichtspunkt (wenn es überhaupt einen gibt), war wenigstens die Grundplatte aus Kupfer und einigermaßen (!) eben, anders als bei den neuen Fälschungen, die oben gezeigt werden. Diese Transistoren wären für einen Verstärker kleiner Leistung wahrscheinlich in Ordnung, können aber nicht nicht einmal in der Nähe der Leistungsgrenzen richtiger Toshiba Transistoren eingesetzt werden.

Werden diese Transistoren von Skrupellosen gekauft und als Toshiba umbedruckt? - kann nicht sicher sein!
 

MJ15003 - Typisch
2SA1302/2SC3281

Die oberen Fotos stehen stellvertretend für das, was Sie in einigen typischen Fälschungen finden werden. Der MJ15003 hat zwei Chips, jedes ungefähr 3 mm im Quadrat und einfach parallel geschaltet. Wie man sehen kann, gibt es keine  "Münze" zur Hitzeverteilung - sie sind einfach auf dem Stahlgehäuse angebracht. Motorola (oder ON Semiconductor) hat niemals  einen Leistungstransistor auf diese Weise hergestellt (so weit ich oder irgendjemand anderes, mit dem ich über diese Fälschungen gesprochen habe, weiß).

Die Situation mit den 2SA/C Transistoren ist ein bischen weniger offensichtlich. Das Siliziumplättchen ist nur unter einer Schicht von Silikon sichtbar (die Emitter- und Basisanschlüsse sind mit dem Epoxid abgerissen worden, darum sieht man sie nicht). Der Chip ist wieder 3 mm im Quadrat und direkt mit der metallenen Kühlfahne verbunden. In diesem Fall ist die Kühlfahne aus Kupfer, insofern ist dieses Teil akzeptabel. Leider habe ich keinen Originaltransistor zum Vergleich, wenn also jemand einen haben sollte (am besten einen defekten - sie sind zu teuer um sie zu opfern), würde ich mich über ein Foto oder auch nur eine Beschreibung der Innereien freuen.

Eine bekannte Tatasche ist, daß Toshiba seit (ungefähr) dem Jahr 2000 keine 2SA1302 und 2SC3281 Transistoren mehr hergestellt hat, so daß die Chance sehr gering ist Originalteile zu bekommen. Ich schlage vor MJL1302/3281 oder die aktuellen Toshiba 2SA1943 und 2SC5200 Typen zu benutzen - Ich habe (noch!) nicht von Fälschungen dieser Typen gehört.


... Und sie kommen immer noch ...

Von einem Leser in Indien, (fast) wörtlich wiedergegeben:

Ich habe Ihren Artikel über nachgemachte/gefälschte Transistoren gelesen. Nun, sie haben angefangen auch ICs zu fälschen!. Verstehen Sie mich aber bitte trotzdem nicht falsch. Ich lebe in Indien. Nach allem was ich weiß, gibt es in Indien nirgendwo eine Fabrik, die ICs/Transistoren macht. Daher denke ich nicht, daß die  Fälschungen hier HERGESTELLT wurden. Es besteht aber dei Wahrscheinlichkeit, daß Indien eine Art Absatz-Punkt ist.

Der wirkliche Grund dieser Mail ist ein weiteres IC den bekannten Fälschungen hinzuzufügen. (Hunderte weitere mag es noch geben). Ich kaufte dieses IC, LM3915, angeblich hergestellt von National Semiconductor, für Ihr LED VU-Meter Projekt. Es kostet etwa 50Rs (Unsere Währung, das ist etwa 1,00
US-Dollar). Aber es brannte sofort ab, als ich es an die 15-0-15V Versorgungsspannung anschloß. Ich kaufte ein anderes von einem anderen Geschäft. Es sah ein wenig anders aus. Auf jeden Fall, nachdem ich Ihren Artikel gelesen hatte, wurde ich misstrauisch. Ich benutzte ein gewöhnliches Messer um den dekelartigen Oberteil diese ICs zu entfernen (Normalerweise kann man ICs so nicht zerlegen).

Ich fand ein anderes IC. als ich an dem Silizium kratzte, sah ich was ich erwartet hatte, LB1405. Ein (nach meiner Erfahrung) bei weitem schwächeres und billigeres IC. Ich war mit dem fünffachen Preis über den Tisch gezogen worden. Ich hätte das vermutlich gar nicht bemerkt, wenn ich es nicht mit 15Volt betrieben hätte. Ich weiß nicht, wie "DIE" das fertig gebracht haben. Aber jedenfalls hätte es nicht funktioniert. Die Pinbelegung ist völlig verschieden. Ich zeigte es dem Ladenbesitzer. Er tat es als Blödsinn meinerseits ab. Aber ich konnte meinem armen Freund nicht helfen, der der einen 10-Kanal baute. Ein bedauernswerter Kerl. Ihm brannten alle ICs ab, die er in diesem Laden gekauft hatte. Er hat nicht das Geld, um alle ICs zu ersetzen. So benutzt er nun den EQ ohne die VUs. Armer Schlucker.
Das obenstehende habe ich eigentlich schon vor einiger Zeit bekommen und vergessen. Nun habe ich mich daran erinnert :-)  Wie Sie sehen können, ist das weit verbreitet. Und viele Ladenbesitzer wollen nicht zugeben, daß sie gefälschte Ware am Lager haben.

Ich denke mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können, daß dies die Spitze des Eisbergs ist. Wie viel zurückgesandte Ware (2. Wahl, außerhalb der Toleranz, falsch bedruckt usw.) wird von skrupellosen händlern gesammelt und als 1. Wahl weiterverkauft? Ich möchte wetten - eine Menge.

Denken Sie immer daran ... Jeder Handel, der zu schön um wahr zu sein scheint, ist fast sicher zu schön um wahr zu sein!


6. Juni 2001 ... und nun zwei weiter Berichte (wörtlich wiedergegeben)

Aus Südafrika ...
Ich lebe in Südafrika und baue hobbymäßig Audio Sachen (ich habe mall den "odd amp" für einen Freund gebaut und ich baue gerade den Verstärker eines Freundes zuende.) Ich habe im Netz gesurft und bin wieder auf Deine Seite gestolpert. Nachdem ich die ganzen Projekte durchgeschaut hatte wandte ich mich schließlich den Leitartikeln zu und stieß auf die Geschichte mit den gefälschten Transistoren.

Mir sträubte sich das Nackenhaar je mehr ich las, denn der Verstärker, den ich fertig baue verwendet MJ15003/15004 Endtransistoren, aber ich war auf der Arbeit und mußte warten, bis ich nachhause kam um zu prüfen, welche Tarnsitoren ich in dem Verstärker eingebaut hatte. Überflüssig to sagen, daß sie anscheinend gefälscht sind, siehe beigefügte jpeg-Bilddatei, mit MEX190/MEX1CO als Herstellungsort und 9H34/9R32 als Datumscode (wie in Richard Freeman's email an IndustryCommunity.com). Ich habe diese Transistoren noch nicht geöffnet, aber ich bin sicher, daß sie innen zwei Chips haben werden, wenn ich Zeit habe, werde ich sie öffnen und ein Bild des Innenlebens machen. Somit sind die gefälschten Transistoren nicht nur in Australien verbreitet, sondern vermutlich auf der ganzen Welt zu bekommen.
Anmerkung: Das JPEG Bild das ich erhielt, bestätigte daß die Transistoren Fälschungen waren :-(


... Und Kanada ...
Ungefähr vor drei Wochen erhielten wir eine Lieferung Transistoren von Digikey... Um genauer zu sein: 2N3773er... (ungefähr... 100 davon zum Preis von je 1,25Dollar.)

Ich habe mit den originalen MOT's gearbeitet und ich weiß wie sie aufgebaut und bedruckt sind. Diese "neuen" Teile sahen nicht aus wie irgendetwas was ich je gesehen hatte, und ich arbeite auf diesem Gebiet seit fast zwanzig Jahren an Bonbongs aus der Audiotechnik.

Der Hersteller: MEV (wenn Sie den kennen, teilen Sie es mir bitte mit)
Gehäuse: Stahl oder etwas Ähnliches
Die Oberfläche: verzinnt. Das ganze Gehäuse sah aus, als sei es in gschmolzenes Lötzinn getaucht worden, um ihm einen "silbernen Überzug" oder ein ähnliches Aussehen zu "geben". (Die Beine sahen sogar aus, als ob es sich um gebrauchte Transistoren handelte und waren gereinigt worden um überschüssiges Zinn zu entfernen.)

  Der Aufdruck (Beschriftungen): sah aus wie billige Anstreichfarbe, die dünn auf die Oberseite des Gehäuses gestempelt worden war. Etwas Azeton und und es war abgewischt. (HUCH!!!) Und es sah so aus:
  MEV
2N3773
 94N3
Und, wenn das noch nicht genug zum fürchten war, hier ist der beste Teil des Films...

Ich baute ein neues Päärchen in einen Schalt-Vertärker ein, der in einem GE Servo verwendet wird. Jede Platine stellt die Hälfte einer H Brücke dar. So sind für eine komplette Servoeinheit, die in zwei Richtungen arbeitet,  zwei Platinen notwendig (Jeder Verstärker benutzt insgesamt 12 2N3773er für insgesamt 90 Ampere bei 90Vdc, bei Volllast, wenn die Transistoren entweder voll ein- oder ausgeschltet sind abhängig von der Drehrichtung) alle Originaltransistoren in dem Verstärker waren ok, ausgenommen die beiden, die kurzgeschlossen waren. Nach doppelter und dreifacher Überprüfung der Platine setzte ich sie in die Testvorrichtung ein, die wir gebaut hatten (um die Arbeitsbedingungen zu simulieren die in den GE Serviceunterlagen beschrieben sind).

Die "neuen" Transistoren hielten 15 Sekunden... sie begannen gut, wurden immer schlechter und verabschiedeten sich mit einem Knall!!! Der Rest ist Geschichte... nachdem ich sie wieder mit zwei weiteren aus derselben Lieferung ersetzt hatte arbeiteten sie für eine Stunde...

So beschloß ich, das erste Paar aufzuknacken... (Sie können annehmen, daß ich die Geschichten auf Ihrer Webseite gelesen hatte...) Die Chips sind kleiner als die eines 2N3055. 25% kleiner als die original Motorola Transistoren.

Silizium ist
Silizium, egal in welche Scheiben man es schneidet und (normalerweise; habe ich gehört... nachgemacht???) die Stomdichten sind gleich von Transistor zu Transistor und von einem Hersteller zum anderen... Unabhängig von von seiner Anwendung oder seinem Verwendungszweck. Sowie man sich jenseits dieses festen Parameters begibt, steckt man in Schwierigkeiten. Noch schlimmer, wenn das TO-3 Gehäuse (wie beim obern erwähnten Transistor) eine Münze hat, die nicht breiter als 1 cm und nicht höher als 2.5 mm ist. (Ja, ich liebe auch das metrische System.)

Fußnote: Ich erinnere mich gerade an einen anderen Transistor mit dem ich am gleichen Tag hereingefallen bin... Ein 2N3055 (angeblich MOTOROLA, so war er bedruckt. Schon die verwendete Tinte war von der billigen Sorte.) der fast genauso aussah wie ein original MOT Transistor, ABER er war in MEXICO hergestellt. So weit klingt das glaubwürdig... Richtig???

Falsch!!! Ich öffnete das Gehäuse, nachdem ich einen bei nur 6 Ampere zerblasen hatte und konnte nun sehen, daß der Chip kaum größer war als der eines TIP 41C. Wie ich vielleicht schon vorher erwähnt habe, ich kenne die Chips in diesen Transistoren recht gut. Ich habe viele davon aufgeknackt um deren Gedärme zu sehen, nachdem sie hochgegangen waren. Eigenartig, gell? Keine Münze oder irgendein interner Hitzeverteiler überhaupt. Der Chip sah aus, als sei er auf das Gehäuse geklebt. Keine Spur des normalerweise verwendeten Lötmaterials.

Mein lieber Freund...
So sehr ich mein Hobby und meinen Beruf liebe (was zufällig dasselbe ist. ICH HASSE DIESEN MIST!!!! (Entschuldigen Sie mein Französisch!).  Ich meine... ernsthaft. Wie soll das weitergehen?????

Lasst uns hoffen, daß das jemand erkennt und Maßnahmen ergreift!!!. Ich tue meinen Teil und WERDE meinen Teil tun! Ich hoffe dieses Thema wird sich (eines Tages) erledigen, oder wenigstens im Griff sein. (Recht so.)

Ich entschuldige mich für meinen recht trockenen Sinn für Humor. Immerhin ist dies nichts zum lachen. Sie können diese email gerne nach Ihrem Gutdünken ändern und auf Ihre Webseite stellen (Wenn Sie meinen, es sei die Mühe wert.)
<schnipp>


Wachsamkeit

Der einzige Vorschlag, den ich Ihnen machen kann ist, beim Kauf von Halbleitern, besonders bei den "Premium"-Bauteilen, extrem vorsichtig zu sein. Wenn sie normalerweise teuer sind, dann sind sie reif für die Nachahmung, da der potentielle Gewinn für die Kriminellen, die hinter diesem Fälschergewerbe stecken, wirklich sehr hoch ist.

Im Falle von Wiederverkäufern sind diese durch die geringen Großhandelspreise in Versuchung, da sie hier einen Weg sehen, ihren eigenen Profit zu maximieren. Der Pferdefuß ist, daß ihre Kunden bitter enttäuscht sein und sehr wahrscheinlich auf andere Quellen umsteigen werden - eine klassische es-gibt-keinen-Gewinner Situation.

Seien Sie noch vorsichtiger mit Bauteilen, die in Auktionen verkauft werden. Es werden nicht alle Fälschungen sein, aber man nahezu sicher gehen, daß ein beträchtlicher Anteil nachgemachte Ware ist. Ich hatte e-mails von einigen Leuten, die in verschiedenen Online-Auktionen Halbleiter gekauft haben, und die Ergebnisse waren völlig vorhersehbar. Die erworbenen Bauteile waren Fälschungen und es gibt wenig oder keine Regreßmöglichkeiten bei einem Online-Verkäufer, der fröhlich abtauchen kann, nachdem er die Waren losgeworden ist.

Sogar einige der besser eingeführten Verkäufer werden (unabsichtlich oder aus anderen Gründen) gefälschte Bauteile abieten. Nehmen Sie nicht an, daß Halbleiter die einzigen betroffenen Teile sind - eine große Menge Polypropylen-Kondensatoren sind gar keine (sie sind aus Polyester oder Mylar), und man kann sich das mit allem vorstellen, das man teuerer aussehen lassen kann als es ist. Wenn auch der Gewinn am einzelnen Stück gering sein mag, wenn skrupellose Händler je zehn zusätzliche Cent an 10.000 Teilen verdienen können, dann bietet das in ihren Augen einen ausreichenden Profit, um es zu versuchen.

Nachgemachte Transistoren sind nicht nur die, die mit einem anderen Herstellerlogo und/oder einer anderen Teilenummer um-gekennzeichnet werden - niemand war bisher in der Lage völlig sicherzustellen, daß "schlechte" Chargen von Bauteilen (bei denen im Herstellungsvorgang etwas schiefgegangen ist) zerstört werden. Die wahrscheinlichste Situaion ist, daß diese als Schrott veräußert werden, nur daß die Schrotthändler möglicherweise klar die goldene Möglichkeit sehen viel mehr zu verdienen, als sie für den Metallanteil bekommen würden, wenn Sie die Teile einschmelzen.

Passiert das wirklich? Ich weiß es ganz ehrlich nicht, aber ich wäre viel mehr überrascht, wenn es das nicht gäbe als wenn man nachweisen würde, daß es geschieht.


Original Motorola / ON Semiconductor Bauteile

Der Vollständigkeit halber zeigen die folgenden Bilder die Originalteile. Dies ist (wieder) ein unvollständiger Überblick, aber sie wurden mir von einem Leser zur Ergänzung zugeschickt, da er meinte, es wäre nett wenn die Leute sehen könnten wie diese Bauteile aussehen sollten.


Ein paar Beispiele für "Das Richtige Ding"

Klicken Sie auf das jeweilige Bild um es zu vergrößern - die Fotos sind recht groß und es wird eine Zeitlang dauern sie zu laden, wenn Sie eine Einwahlverbindung benutzen. Dennoch ist es die Mühe wert, nur so können Sie ein paar echte Beispiele sehen.


Main Index Hauptindex
 
Copyright Notiz. Dieser Artilkel, eingeschlossen (aber nicht beschränkt auf) alle Texte und Diagramme, ist das geistige Eigentum von Rod Elliott, Copyright 2000/2001/2002/2003. Vervielfältigung oder Wiederveröffentlichung ist aufgrund der Wichtigkeit, daß jeder von diesen betrügerischen Machenschften wissen sollte, erlaubt unter der Bedingung, daß der Name und die URL der Originalseite sowie der Autor (Rod Elliott) der enthaltenen Information nicht entfernt oder ersetzt werden.
Seitenerstellung und Copyright (c) 14. Juni 2000 Rod Elliott.  Update April 2002 - der Abschnitt wurde auf eine eigene Seite verschoben./ 5. Januar 03 - Info über Neuseeland Fälschungen hinzugefügt.